Handspindel

Hier ist eine Handspindel zu sehen, zusammen mit der aufbereiteten (kardierten) Rohwolle (links) und 3 "Spulen" bereits gesponnen Wollgarns (rechts) in verschiedene Naturtönen.
Die Handspindel selber besteht aus einem runden Holzstab und dem sogenannten Spinnwirtel. Dieser hier ist aus Ton gefertigt. Der Wirtel dient dazu, die Spindel zu beschweren und die Drehung zu stabilisieren.
Das Spinnrad wurde zwar bereits im 13. Jahrhundert erfunden, aber zunächst abgelehnt.
Diese Ablehung hatte mehrere Begründungen: zum Einen gab es verschiedene Verbote innerhalb der Zünfte, da offenbar die Qualität des Spinnrad-Garnes hinter der des mit Handspindel gesponnenen Garnes zurückblieb. Zum Anderen wurde es auch von Predigern als "Teufelszeug" abgelehnt, da das Spinnen gewissermaßen als Strafe der Frau bei der Vertreibung aus dem Paradies angesehen wurde - und diese Strafe sollte nicht durch das Spinnrad erleichert werden. Erst als immer mehr wirtschaftliches Denken Einzug hielt und die Manufakturen auf dem Vormarsch waren, setzte sich das Spinnrad durch.
Ausführung: Sonja Utzenrath
Ausführung Spinnwirtel: Museumstöpferei Langerwehe