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Lexikon

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Rise

letzte Änderung: 18.01.2022
Abb. 59
Abb. 59

Die Rise (von mhd. risen = herabhängen) ist ein Tuch, das von einer Schläfe unter dem Kinn entlang zur anderen Schläfe drapiert wird. Dabei hängt die Rise so nach unten, dass auch der Hals davon bedeckt wird. Soweit sind sich Loschek und Kühnel einig. Bei der Datierung wird es etwas schwieriger: Kühnel datiert die Rise auf das 13. - 15. Jahrhundert, Loschek auf das 14./15. Jahrhundert. Laut Brüggen wurde der Begriff Rise in der höfischen Literatur der 12. und 13. Jahrhunderts für eine Kopfbedeckung der Frau benutzt. Auf englisch hieß die Rise im Übrigen "wimple", was die Sache auch nicht wirklich einfacher macht.
Vermutlich haben sowohl Wimpel als auch Rise parallel existiert, auch in der Nonnentracht. Die Abbildungen lassen sich selten eindeutig in Richtung Rise interpretieren (ich habe zumindest bis jetzt keine gefunden - aber das habe ich auch schon an anderer Stelle gesagt, an der dieser Kommentar nun nicht mehr steht ;-)). Die hier abgebildete Kopfbedeckung könnte eine Rise sein, da man zumindest hier nicht den sonst oft sichtbaren Stirnteil des Wimpels erkennen kann. Ich habe es allerdings noch nicht geschafft, einen so gleichmäßig gefältelten, an den Seiten des Halses so schön anliegenden Wimpel oder auch Rise zu konstruieren...
Wenn wir also davon ausgehen, dass die Rise existiert hat, dann war es vermutlich ein rechteckiges Stück Stoff. Es liegt nahe, dass sie zusammen mit einem schmalen Gebende getragen wurde, denn sie lässt sich so gut am Stirnband an den Schläfen feststecken.
Die Rise ist auch den verheirateten Frauen vorbehalten. Daher macht er auch bei Nonnen Sinn, denn diese sind ja mit Christus verheiratet.


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