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Lexikon

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Hildegard von Bingen

Äbtissin, Ärztin, Musikerin, Mystikerin;
geboren: 1098 Böckelheim;
gestorben: 1179 Rupertsberg

1098 wurde Hildegard von Bingen als Tochter einer niederen Landadelsfamilie in Böckelheim geboren. Mit acht Jahren schickte man sie in das Benediktinerkonvent nach Disibodenberg zu ihrer Tante, der Äbtissin Jutta von Spanheim. Durch sie erhielt Hildegard die Erziehung und Ausbildung in Latein, der heiligen Schrift, Musik und Andachtsübungen.
1136 übernahm Hildegard die Nachfolge ihrer Tante. Es folgte ein reger Briefwechsel mit zahlreichen wichtigen Persönlichkeiten.
1150 erhielt sie von Friedrich I. kaiserlichen Schutzbrief für die von ihr neu gegründete Abtei St. Rupertsberg und verhinderte so deren Zerstörung, als Friedrichs Truppen den Rheingau verwüsteten.
Ab 1155 unternahm sie Reisen, lehrte Medizin und Theologie und unterstützte die Verfolgung häretischer Sekten.
1141 - 1151 erfolgte die Niederschrift des Liber Scivias (mystische Abhandlung), ab 1150 Liber Simplicis Medicinae (Physica), ab 1170 Causae et Curae, fünf Bücher über theoretische Medizin und Heilkunde.
Ihre letzten Werke sind Liber Vitae Meritorum / Liber Divinorum Operum Simplicis Hominis, Darstellung über das Weltall und die Beziehung Mensch-Kosmos.
Daneben verfaßte sie theologische Abhandlungen, zwei Biographien, Gedichte, Hymnen, ein Mysterienspiel und die erste von einer Frau stammende Messe. Dabei stellte sie viele ihrer Werke als visionäre Eingebungen dar.