Lexikon
Zu folgenden Buchstaben sind Lexikoneinträge vorhanden:
A B C D E F G H I K L M N O P R S T U V W Z
Halsausschnitt
Beim Thema Halsausschnitt gibt es wenige Unterschiede zwischen Mann und Frau, aber durchaus zwischen arm und reich. Und wir haben, zumindest was Knöpfe angeht eine zeitliche Entwicklung.
Wie bereits beschrieben, war die Cotte am Hals eng anliegend und mit einem kleinen senkrechten Schlitz versehen, der den Ausschnitt erweiterte, so dass der Kopf durch passte. Dieser Schlitz wurde im Allgemeinen mit irgendetwas verschlossen. Dazu diente häufig der sogenannte Fürspan, eine Art Fibel. Der Fürspan war meist an geometrische Formen angelehnt: rund, rauten-förmig, vier- oder sechs-passig und sechseckig (Abb. 99.1) sind die häufigsten Vorkommen. Dabei gibt es keine Unterschiede bei Frauen und Männern. Natürlich gibt es aber einen Unterschied im Hinblick auf die Finanzkraft des Trägers. Einfache Leute trugen eher einfache Formen, das Material waren verschiedene Kupferlegierungen. Wohlhabendere Leute trugen Fürspane aus Silber, vergoldetem Silber oder Gold, gerne auch mit Edelsteinen verziert. Der Fürspan war im 13. Jahrhundert neben dem Gürtel eine Möglichkeit, Schmuck zu tragen.
Eine weitere Möglichkeit, den Halsausschnitt zu schließen, waren Knöpfe. Diese kamen in Deutschland im Bereich des Halsausschnittes gegen Mitte des 13. Jahrhunderts langsam auf und zwar zuerst bei Männern. Zunächst waren es ca. drei Köpfe (Abb. 99.2), gegen Ende des Jahrhundert wuchsen sie dann zu enger gesetzten Kopfleisten, die im 14. Jahrhundert dann so richtig in Mode kamen.
Die einfachste Möglichkeit, den Halsausschnitt zu verschließen sind Bändsel. Die Varianten reichen hier von einer Art Schnürung bis zu einem einfachen Nestelband. Abb. 99.3 zeigt diese Verschlussart an der Cotte (unter der drüberliegenden Cappa), Abb 99.4 zeigt da Ganze noch einmal im Detail. In Abb. 99.5 finden wir zweimal eine Art Schnürung.
