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Einleitung von Philipp Klostermann


Der Ofen

Warnhinweis: Beim Hantieren mit dem Ofen und der Schmelze unbedingt eine Schutzbrille tragen! Das gilt auch für evtl. vorhandene Zuschauer!

Wer bereits einen leistungsfähigen Ofen besitzt, von dem er weiß, dass dieser Metall schmelzen und darüber hinaus erwärmen kann, und diesen nicht mehr zum Brennen von Ton verwenden möchte, kann diese Absätze (bis zur nächsten Überschrift) überspringen.

der Grundaufbau des Schmelofens
der Grundaufbau des Schmelofens

Kommerzielle Öfen sind teuer. Ich benutze daher zum Schmelzen von Metall eine Selbstbau-Konstruktion, mit der ich bei Bedarf meine Schmiedeesse umfunktioniere. Sie besteht aus 6 Schamottsteinen. Hier in der Abbildung sind es 3 tiefe und 3 flache Steine. Es geht aber auch mit 6 flachen Steinen oder mit 6 tiefen Steinen. Schamottsteine gibt es für 3 bis 4 € im Baustoffhandel. Notfalls müssen sie bestellt werden. Von den Steinen werden 3 benutzt, um die Seitenwände und die Rückwand des Ofens zu bauen. Das Dach wird mit 2 Weiteren Steinen gedeckt und die "Tür" bildet der letzte Stein. Die Verwendung von flachen Steinen für Dach und Tür hat den Vorteil, dass diese Teile, die man während des Betriebs mit einer Zange bewegen muss, leichter mit der Zange zu halten sind.
Die Steine werden einfach hingestellt. Sie müssen nicht mit speziellem Schamott-Mörtel verbunden werden. So kann man den Ofen nach der Benutzung wieder auseinanderbauen und die Esse wieder zum Schmieden verwenden, während die Steine platzsparend in der Ecke stehen.


Anzuenden des Schmelzofens
Anzünden des Schmelzofens

Ab jetzt wird nur noch Schutzbrille getragen! Jeder der im folgenden genannten Brennstoffe (bis auf die Pappe) hat die Eigenschaft, bei Wärmezufur evtl. zu explodieren und kleine sehr heiße Stücke mit hoher Geschwindigkeit in unvorhersehbare Richtungen zu verteilen. Das kann auch während des Schmelzens passieren, wenn der Ofen bereits längere Zeit läuft.
Man legt etwas Pappe in den Ofen und zündet sie an.


Kohle hinzugeben
Kohle hinzugeben

Sobald die Pappe brennt, bedeckt man sie mit Kleinholz, Holzkohle oder Schmiedekohle, schaltet das Gebläse der Esse ein und regelt die Luftzufur so, dass das Feuer nicht ausgeblasen wird. Schmiedekohle brennt leichter als Koks, hat aber den Nachteil, dass sie neben Kohlenstoff noch andere Substanzen wie z.B. Schwefel enthält, die wir von unserer Schmelze und dem Tiegel fernhalten wollen. Diese werden durch Hitze aus der Schmiedekohle ausgetrieben. Daher wird die Esse beim Anzünden mit Schmiedekohle erst einmal schrecklich rauchen. Diese Rauchentwicklung läßt aber nach ein paar Minuten nach. Dann verschwinden auch die großen gelben Flammen. Wenn die Holz- oder Schiedekohle sauber glüht oder das Holz durchgängig brennt und Glut gebildet hat, kann endlich Koks aufgelegt werden. Koks brennt nicht so leicht an, aber es brennt sehr sauber, so dass man auch während des Schmelzens Koks nachlegen kann, falls das Brennmaterial zu Neige geht und die Schmelze noch nicht die gewünschte Temperatur erreicht hat. Das ist anders, wenn man keinen Koks zur Verfügung hat, und Schmiedekohle verwenden muss. In diesem Fall sollte man vor dem Schmelzen ein größere Menge Schmiedekohle selbst "verkoken", indem man sie anzündet, kräftig erhitzt und rauchen läßt, bis sie "sauber" ist. Danach kann man den selbstgemachten Koks aus dem Feuer nehmen und neben dem Ofen stapeln.
Eine weitere Alternative ist Holzkohle. Sie braucht vor der Verwendung nicht verkokt zu werden, hat aber den Nachteil, dass sie gerne knallt, explodiert und einen wahren Funkensturm erzeugt.


Schließen des Schmelzofens
Schließen des Schmelzofens

Sobald die Kohle brennt, decken wir mit einer Zange das Dach des Ofens zu, schließen mit dem letzten Schamottstein die Tür vom Ofen und lassen ihn bei vollem Gebläse erst einmal richtig heiß werden, bis kein Rauch mehr entsteht und die Kohle in der Mitte richtig hell glüht.


Anheizen des Schmelzofens
Anheizen des Schmelzofens

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