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Halbschuh durchbrochen

Bild: Halbschuh mit Durchbruchsarbeit

Beschreibung:

Die Schuhe sind aus vegetabil gegerbtem Ziegenleder gefertigt, mit vielfältiger Durchbrucharbeit verziert und wendegenäht. Der Schuh besteht aus dem Schaft und einer und einer doppelten Sohle - wobei die Innensohle auf die Außensohle aufgenäht wurde. Er wird seitlich auf der Innenseite mit einer Lederschnürung geschlossen.
Oben wird der Schaft mit einem dünneren gefalteten Lederstreifen abgeschlossen. Unterhalb dieses Streifens ist noch ein schmales Lederband in das Leder eingezogen, das einmal ein zusätzliches Schmuckelement darstellt und zum Anderen dem Schuh ein bisschen mehr Stabilität verleiht. Änhliches gilt für den eingezogenen Lederstreifen parallel zum senkrechten seitlichen Schlitz. Das verwendete Ziegenleder ist sehr fein und viel dünner als das Rinderleder, welches für unserer anderen Schuhe verwendet wurde, so dass die eingezogenen Bänder tatsächlich Sinn machen.
Der Bereich um die Schnürung wird innen durch ein aufgenähtes Lederstück verstärkt. Im Fersenbereich fehlt das sonst übliche Verstärkungsleder. Zum Nähen wurde ein mehrfach verzwirnter Leinenfaden verwendet, der zusätzlich mit einer Mischung aus Harz und Bienenwachs eingerieben wurde.
Die hier gezeigten Schuhe sind ganz offensichtlich keine Arbeitsschuhe.

Schnitterstellung und Fertigung: Philipp Klostermann (Tempora Nostra)

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Quellen

Abbildung Schuhfragment und Rekonstuktionsversuch eines Schuhs mit Durchbruchsarbeit
Aus: Mittelalterliche Lederfunde aus Konstanz (Grabung Fischmarkt)
Landesdenkmalamt Badenwürttemberg - Materialhefte zur Archäologie
Tafel 12
Christiane Schnack
Kommissionsverlag Konrad Theiss Verlag Stuttgard
ISBN 3-8062-1165-5

Halbschuh mit seitlichem Schnürverschluss
Zu sehen ist hier einmal das Oberleder-Fragmant des Schuhs und der zeichnerische Rekonstruktionsversuch der Autorin.


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