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Klamotten-Kiste



Annähen des Schaftes

Annähen des Schaftes

Nähtechnik

Abb. 7: Faden durch die Nadel der Ahle fädeln.
Abb. 7: Faden durch die Nadel
der Ahle fädeln.

Bei den meisten Lederarbeiten müssen wir mit der Ahle nähen. Als zweckmäßig hat sich folgende Methode herausgestellt.
Die Ahle mit dem Faden wird durch beide Lederschichten gestoßen, und ein wenig wieder herausgezogen, so dass sich eine kleine Schlaufe bildet. Eventuell bilden sich zwei Schlaufen. Dann muss unbedingt die Schlaufe herausgezogen werden, die an der runden Seite der Nadel ist. An der Rille der Nadel sollte sich eigentlich keine Schlaufe bilden. Wenn das aber dennoch geschieht, ist das nicht schlimm. Um ein Geknote zu verhindern, sollte der Faden dann von oben wieder straff gezogen werden, bevor die Ahle wieder herausgezogen wird.


Abb. 8: Nadel vorsichtig durch das Leder stoßen.
Abb. 8: Nadel vorsichtig durch
das Leder stoßen.

Abb. 9: Ahle leicht herausziehen, so dass sich eine Schlaufe bildet..
Abb. 9: Ahle leicht herausziehen,
so dass sich eine Schlaufe bildet.

Diese Schlaufe wird gegriffen, und der Faden wird durchgezogen. Nun kann die Ahle herausgezogen werden. Das Garn geht jetzt einmal durch das Leder.

Abb. 10: Der Faden der Schlaufe wird herausgezogen
Abb. 10: Der Faden der Schlaufe
wird herausgezogen

Abb. 11: Die Nadel wird zurückgezogen
Abb. 11: Die Nadel wird
zurückgezogen

Nun wird die Ahle 2-4 mm weiter ein weiteres mal durch das Leder gestoßen, und wiederum leicht zurückgezogen, so dass sich eine Schlaufe bildet. Wichtig ist dabei, darauf zu achten, dass man nicht aus Versehen den unteren Faden durchsticht. Wenn das mal passiert, ist das nicht so schlimm, wenn man es merkt, und ein Chaos verhindert. Außerdem ist es wichtig, genügend Garn auf beiden Seiten der Nadel zu haben, dass nicht beim Einstechen der Nadel Zug am Garn entsteht.

Abb. 12: Das nächste Loch wird gestochen
Abb. 12: Das nächste Loch
wird gestochen

Abb. 13: Die Schlaufe entsteht durch leichtes herausziehen der Ahle.
Abb. 13: Die Schlaufe entsteht
durch leichtes herausziehen der Ahle.

Die Schlaufe wird diesmal nicht durchgezogen, sondern durch die Schlaufe wird der untere Faden
gefädelt. Wird die Ahle nun wieder herausgezogen, zieht der Faden in der Ahle eine Schlaufe vom
unteren Faden mit in das Loch.

Abb. 14: Der untere Faden wird durch die Schlaufe gefädelt
Abb. 14: Der untere Faden wird
durch die Schlaufe gefädelt

Abb. 15: Die Ahle wird wieder herausgezogen
Abb. 15: Die Ahle wird
wieder herausgezogen

Danach ziehen wir kräftig beiden Fäden fest, um die beiden Lederschichten bestmöglich zu verbinden. Die Schritte aus Abb. 12, 13, 14 und 15 werden wiederholt, bis die Naht die gewünschte Länge hat. Am Ende werden beide Fäden miteinander verknotet, und eventuell der Knoten mit etwas Klebstoff fixiert.

Nähen in einer Höhle

Nun wird das schwierigste beschrieben, das Annähen des Schafts an die Sohle.

Die P-Methode

Bei der P-Methode fängt man sinvollerweise an der Spitze an. Der Schaft-Lappen wird mit seiner Spitze zur Spitze der Sohle zeigend und der Innenseite nach oben der Sohle gegenüber gelegt. An der vordersten Stelle werden mit der Ahle wie beschrieben 2 Fäden eingefädelt. Wir suchen uns einen Faden aus und nähen etwa 5 Stiche zu einer Seite. Dann ziehen wir den Faden aus der Nadel, fädeln den anderen ein, und nähen etwa 10 Stiche zu anderen Seite. Schnell wird klar, dass uns der Schaft beim Nähen behindert. Um diese Behinderung zu minimieren, nähen wir zu beiden Seiten quasi gleichzeitig.

Abb. 16: Spitze an Spitze, Schaft zu Sohle
Abb. 16: Spitze an Spitze, Schaft zu Sohle

Sobald der Platz, der dabei übrig bleibt, das zulässt, nähen wir die Innenseite bis zum Einschnitt. Diese Stelle markieren wir am anderen Schuh. Wenn wir dann den anderen Schuh nähen, vergleichen wir ständig das noch zu nähende Leder mit der Entfernung zum Zielpunkt und ziehen beim Einstechen der Ahle etwas am Leder, um es straff zu halten, wenn das Leder knapp ist, oder drücken das Leder ein wenig zusammen, bevor wir die Nadel einführen, wenn zuviel Leder bis zum Zielort vorhanden ist. Das spielt sich natürlich nur in sehr geringen Dimensionen ab und ist im Ergebnis nicht optisch erkennbar. Das heißt, das Leder soll beim Nähen weder gezerrt noch zu Knubbeln zusammengedrückt werden. Genauso verfahren wir mit dem gesamten Fersensteifen, wenn dieser um die Hacke herumgeführt wird. Er muss am Ende genau den Einschnitt treffen, so dass beide Seiten nur noch gelocht werden müssen, um die Schnürsenkel einzufädeln.

Abb. 17: Der fast fertiggenähte Schuh
Abb. 17: Der fast fertiggenähte Schuh

Die A-Methode

Bei der A-Methode fängt man sinnvollerweise auch mit der Spitze an. Da der Schuh aber auf links genäht wird, und erst später umgedreht wird, muss nicht in der Höhle genäht werden. Wer geübt ist und geschickt mit der Nähmaschine umgehen kann, müsste diese Arbeit auch etwas schneller hinbekommen.

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